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Wie die nachhaltige Reinigung von Verkehrsmitteln gelingt
Wenn Züge, Busse oder Flugzeuge gereinigt werden müssen, sei das wie beim Boxenstopp während eines Autorennens, sagte Alexander Bernhard, Marketingleiter International der Tana Chemie AG bei der CMS Berlin, der Leitmesse für Reinigung und Hygiene: Möglichst schnell und effizient muss es passieren, und umweltfreundlich soll es auch noch sein.
Damit brachte Bernhard das Kernthema des Mobility Cleaning Circle (MCC), der am 20. September auf derCMS Berlin stattfand, bündig auf den Punkt.
Zum dritten Mal hatten die InnoTrans und CMS Berlin Vertreter:innen des Verkehrssektors und der Reinigungsindustrie zum exklusiven Austausch ein- geladen, damit sie über die speziellen Herausforderungen und Lösungsansätze der Reinigung von Verkehrsmitteln diskutieren konnten. Der Schwerpunkt lag dabei in diesem Jahr auf dem Thema Nachhaltigkeit. Etwa 70 Fachleute waren der Einladung gefolgt.
Die Kunden mitnehmen
„Diese Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen uns alle: Kunden, Lieferanten und uns selbst als Dienstleister“, stellte Tom Dreiner, Geschäftsführer Verkehrswartung und Gebäudereinigung bei der WISAG Gebäudereinigung Holding, bei der Podiumsdiskussion zum Auftakt des MCC fest. Sein Unternehmen habe sich zum Ziel gesetzt, 2024 CO2-neutral zu sein. Das koste viel Geld, und am Ende müssten die Kunden auch bereit sein, daszu bezahlen. Wichtig sei, Nachhaltigkeit als Top-Down-Thema anzugehen: mit einer klaren Zielsetzung von Inhabern und Führungskräften, die dann die Mitarbeitenden dafür begeistern. Und auch die Verzahnung entlang der Lieferkette berge noch viel Potenzial.
Beim Design an die Reinigung denken
Das sieht auch Ramona Belkot so, die das Fahrzeug- und Instandhaltungsmanagement bei der metronom Eisenbahngesellschaft mbH verantwortet. „Wenn man sich ein Fahrzeug von innen anguckt, fragt man sich: Was denken sich die Hersteller eigentlich dabei?“, sagte sie. In Zügen gebe es „Hunderte von Ecken und Kanten“, an die man beim Reinigen nicht herankomme. Wenn Hersteller schon beim Design eines Fahrzeugs an die Reinigung denken würden, wäre das aus ihrer Sicht hilfreich. Dasselbe gilt für ein Pfandsystem für Lieferkartons von Reinigungsmitteln. Und selbst, wenn die Fahrgäste nicht sehen, ob ein Fahrzeug nachhaltig gereinigt wurde oder nicht,„müssen wir das Thema für uns vorantreiben“. Am Ende seien nachhaltige Lösungen oft auch wirtschaftlicher als konventionelle.
Genau das zeigte später auch der Messe-Rundgang, der auf die Podiumsdiskussion und das Networking-Lunch folgte. So stellte unter anderem DR. SCHNELL die Live-Außenreinigung eines Reisebusses der DB Regio Ost mit seinem Reinigungssystem Purol N-Dry vor, mit dem sich Züge und Busse in drei Schritten manuell und abtropfsicher reinigen lassen.