Seiteninhalt
Neu auf der InnoTrans: die Plattform Mobility+
Anbieter von ergänzenden Mobilitätsdienstleistungen hatten auf der InnoTrans 2022 erstmalig einen eigenen Ausstellungsbereich: Mobility+. Eines ihrer großen Themen waren Apps für nachhaltiges Reisen, darunter Weltneuheiten. Zum Rahmenprogramm gehörte auch ein Vortrag von Cybersecurity-Experte Mirko Ross.
Nachhaltiges Reisen attraktiv und die Mobilitätswende möglich zu machen, hatten sich einige Aussteller im Bereich Mobility+ mit der Entwicklung entsprechender Apps zum Ziel gesetzt. Die Axon Vibe AG, Schweiz, stellte erstmalig ihre gemeinsam mit der East Japan Railway Company entwickelte App Tokyo Nudge vor. Basierend auf Standort, Kontext und Reiseabsicht „entschädigt“ die durch künstliche Intelligenz gesteuerte Mobilitäts- und Belohnungsplattform den Fahrgast mit einem kostenlosen Getränk oder einem Snack, sollte es zu Störungen kommen.
Über Bonvoyo, die App der Deutschen Bahn Connect GmbH, können Unternehmen ihre Mitarbeitenden mit individuellen Mobilitätsbudgets für den öffentlichen Personennahverkehr, Bike-Sharing oder den ICE honorieren. Bonvoyo zeigt auch CO2-Werte ausgewählter Verkehrsmittel an. Die Taf mobile GmbH, Jena, entwickelte zusammen mit der israelischen HopOn Ltd. eben- falls eine Mobility Budget-Lösung. Sie umfasst ein digitales Kreditsystem für Arbeitgeber und Institutionen sowie ein eigens entwickeltes Dashboard zur ein- fachen Verwaltung. Arbeitgeber können Mitarbeitern oder Kunden ein spezielles Budget für die Nutzung von Mobilitäts- diensten beispielsweise auf bestimmte Tage und Stunden, Transportarten und Routen beschränkt bereitstellen.
Cybersicherheit wichtiger denn je
In Anbetracht der zunehmend komplexeren Systeme der intermodalen Mobilität richtet Mirko Ross, Cybersecurity- Experte und Inhaber der Firma asvin GmbH, seinen Blick auf die Cybersicherheit. Beim Mobility+ Speakers‘ Corner am 22. September in Halle 7.1c lud er mit seinem Vortrag „Cybersecurity in der Supply Chain – Herausforderungen in der intermodalen Mobility“ zu einer, wie er es nannte, „Horror-Show mit Lektionen und Lessons learned“ ein.
Hinter der Erwartung der Kunden, ein Buchungssystem für alle Mobilitätsangebote zu erhalten, stecke ein technisch super komplexes System, das zunehmende Hackerangriffe ermögliche. Inzwischen werden Daten nicht mehr nur auf einem Unternehmensserver gespeichert, sondern befinden sich in Clouds und Rechenzentren verschiedener Akteure. Gegen den Erfindungsreichtum der Hacker könne – schon aus ökonomischen Gründen – kein Unternehmen mit einer Verstärkung der Firewalls angehen.
„Das Rennen würden Unternehmen verlieren“, so Ross. Einzige Chance sei es, anstelle der Sicherheitssilos von und auch innerhalb von Unternehmen eine Mesh-Architektur einzuführen, durch die Informationen automatisch und aktiv unter allen Akteuren ausgetauscht würden. Viele seien super aufmerksam, was ihre Cybersicherheit betreffe, betonte Ross, doch die Kreativität der Hacker sei unglaublich. Allein in 2021 seien die Attacken auf Software Supply Chains um 600 Prozent angewachsen, berichtet er, und gab anschließend eindrückliche Beispiele ganz aktueller Hackerangriffe auf Mobilitätsanbieter.